FAHRE SICHER!               
 TREMONIA Tremonia Fahrradfabrik Walter Gräwe & Co. Dortmund. (To Gräwe & Co. in reg.)

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 Ansichtskarte - Dortmund, Kampstraße 1966.   Radmarkt guide.

 

Tremonia-Fahrradfabrik

Walter Gräwe & Co., Dortmund.-

                   
 1955 Tremonia  Zweigang Sachs S · · · · · 2 · ·
 1955 Tremonia  Eingang Jlo J · · · · · 1 · ·
 1955 Tremonia  Zweigang Jlo J · · · · · 2 · ·
  · · · · · · · · ·
 1959 Tremonia S, J · · ER S T 2 · 659
 1959 Favorit S, J · · ER S T 2 · 628
                   
 
 
 
N2   
                                                  
 

 

Tremonia Moped Bj.55

Motor: Sachs

 

 

Der Radmarkt prüfte

Tremonia-Moped mit Jlo-Motor

 

 

Tremonia Moped  Bj.55

Motor: JLO

 

 
M2c    
 1955  Tremonia moped    Radmarkt 1955 Nr.14 Sid.16 Mit Eingang-Jlo, Zweigang-Jlo oder mit Zweigang-Sachs 
 

 

 Large.

 

 

 

Die drei Tremonia-Mopeds

der Tremonia-Fahrradfabrik Walter Gräwe & Co., Dortmund, unterscheiden sich im wesentlichen nur durch den eingebauten Motor. Wahlweise erhält man sie mit Eingang-Jlo, Zweigang-Jlo oder mit Zweigang-Sachs. In ihren sonstigen Einzelheiten sind sich alle drei Modelle nahezu gleich, selbstverständlich sind sie in verschiedenen Farben und gegen Aufpreis auch mit komfortablerer Austattung lieferbar. Hauptteil des Fahrgestells der drei Tremonia-Mopeds ist der einstiegfreie Einrohrrahmen, auch die stabile Schwinghebelgabel ist bei allen drei Modellen gleich.

Mit breiten Schutzblechen, wirkungsvollem Schwingsattel, weitgehender Verkleidung des gesamten Triebwerkes, 23"Laufräder, eingebautem Diebstahlschloß, 5,5-Liter-Tank, Trommelbremsen in Vorder- und Hinterrad, kompletter Beleuchtung und elegantem Gepäckträger ausgerüstet, machen die Tremonia-Mopeds einen gefälligen Eindruck.

Die beiden Zweigang-Modelle kosten jeweils 596 DM, die Ausführung mit JLO-Eingangmotor wird für 564 DM angeboten. Gegen Aufpreis sind Tachometer, verchromte Felgen und Weißwandbereifung lieferbar.

 

 
 
 
 
M2d    
 1955 Tremonia-Moped   Radmarkt 1955 Nr.16 Sid.19-20 Mit Eingang-Jlo, Zweigang-Jlo oder mit Zweigang-Sachs
 

 

Der Radmarkt prüfte

Tremonia-Moped mit Jlo-Motor       Ing. E. Hartz

 

 

Das "Gesicht" des Tremonia-Mopeds mit

dem wuchtigen Brennstoffbehälter.

 

 

 

 

 

Jlo motor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

     

Wenn eine alte Motorradfabrik mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bau von Zweiradfahrzeugen ein Moped auf den Markt bringt, so ist es eigentlich eine Selbstverständlichkeit, daß es dem Käufer keine Enttäuschung bringt. Daß aber auch weniger bekannte Firmen bei der Entwicklung eines Mopeds eine glückliche Hand haben können, besonders wenn sie sich von Neuerungen und gewagten Experimenten fernhalten, also nur erprobte Bauteile und Konstruktionselemente verwenden, das zeigt die Tremonia Fahrradfabrik W. Gräwe & Co., Dortmund, mit ihren verschiedenen Modellen.

 

Eigentlich handelt es sich nur um ein einziges Modell, denn ein Unterschied zwischen verschiedenen Ausführungen besteht nur im Motor und den dadurch bedingten Abweichungen. Außer mit dem Ilo Zweigang und dem Sachs-Motor wird das Moped auch mit dem Ilo-Eingangmotor geliefert, es hat mit dem letztgenannten Motor natürlich Zweikettenantrieb und Freilaufnabe im Hinterrad statt der bei den anderen Modellen verwandten Innenbackenbremsnaben.

 

Das Tremonia-Moped besitzt einen typischen Einrohr-Mittelrahmen, an den die Unterrohre der Hinterradgabel über zwei längere, sehr stabile Flacheisen, die auch zur hinteren Motoraufhängung dienen, angreifen und durch Schweißung verbunden sind. Es ergibt sich dadurch eine sehr hohe Steifigkeit des ganzen Rahmens sowohl in der Längs- wie auch in der Querrichtung. Diese Steifigkeit macht sich natürlich auch in den Fahreigenschaften bemerkbar. Dazu trägt auch bei, daß man auf einen übermäßig tiefen Durchstieg verzichtet hat, der Bogen des Mittelrohrers also verhältnismäßig flach verläuft. Das bringt auch noch einen weiteren Vorteil: der Motor konnte bei Verwendung von Zwischenlaschen an der Zylinderkopfaufhängung so tief gesetzt werden, daß der Vergaser mit seinem Ansauggeräuschdämpfer wirklich leicht zugänglich ist und seine Abnahme und Reinigung auch dem Laien keine Schwierigkeiten macht. Es ist ja kein Geheimnis, daß gerade hier vielfach sehr gesündigt wird und durch das Bestreben, alle Teile so eng wie möglich zusammenzubauen und einzuschalen, der Gebrauchswert manches Mopeds erheblich beeinträchtigt wird.

 

Es ist deshalb auch durchaus logisch gedacht, wenn man beim Tremonia-Moped die Vernoch dann freihändig fahren ließ, wenn bei anderen schon das einhändige Fahren ein gewisses Risiko bedeutete. Damit soll dem normalen Mopedfahrer natürlich kein Anreiz zu Verstößen gegen die Verkehrsverordnungen gegeben werden, denn derartige Versuche haben nur für den Tester Zweck, dem sie wichtige Erkenntnisse bringen können.

Die Lenkungsstabilität, die für die Verkehrssicherheit eines Mopeds in den Händen des Durchschnittsfahrers von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist, bedeutet aber beim Tremonia-Moped keinesfalls eine verringerte Kurvengängigkeit oder Lenkungsschwerfälligkeit, man kann im Gegenteil das Maschinchen genau so handhaben wie jedes andere gute Moped und es von einer Schräglage blitzschnell in die andere werfen. Diese ausgezeichneten Fahreigenschaften machen sich besonders im Großstadtverkehr sehr angenehm bemerkbar. Sehr aufschlußreich waren für mich auch die Bremsversuche, besonders mit der Vorderradbremse. Daß die Leistungen unserer modernen MopedBremsnaben, also auch der im Tremonia-Moped eingebauten SachsVollnabenbremsen, schon weit über die Bedürfnisse im Mopedbetrieb hinausgehen, wissen nur die nicht, die es aus bestimmten schalung zwar wirksam, aber doch so einfach wie möglich und vom Kettenschutzblech getrennt gehalten hat. Jede Seite der Verschalung ist mit nur drei Schlitzschrauben gehalten; es ist durchaus nicht nötig, beide Schalenhälften abzunehmen, wenn irgendeine Arbeit am Vergaser vorgenommen werden muß. Der Vergasertupfer ist durch eine Öffnung in der rechten Hälfte leicht zu erreichen. Die Verschalungen des Tremonia-Mopeds beweisen auch, daß man den Blechen ohne Wölbungen, also nur durch Abkanten und Sicken, sowohl eine ausreichend schwingungssteife als auch ansprechende Form geben kann. Ein leicht zu erfüllender Wunsch wäre höchstens noch, die Durchführung des Brennstoffschlauches bis zur oberen Kante des Bleches zu schlitzen, so daß auch das linke Blech ganz abgenommen werden kann, ohne den Brennstoffschlauch abziehen und durch die heute vorhandene Gummitülle durchziehen zu müssen. Um es gleich zu sagen, dies ist aber auch alles, was ich der Fabrik zur Verbesserung ihres Fahrzeuges vorschlagen konnte.

 

Ich habe überhaupt den Eindruck, daß der Konstrukteur des Tremonia-Mopeds nicht nur Gewicht auf gute Fahreigenschaften, sondern besonders auf hohen Gebrauchswert der Maschine gelegt hat. Selbst das kritischste Auge kann an diesem Fahrzeug kein Teil entdecken, bei dessen Auswahl nur das Aussehen oder gar der Preis ausschlaggebend gewesen sein könnte. Maßgebend war augenscheinlich immer nur der Gebrauchswert, also Zweckmäßigkeit, hohe Lebensdauer, leichte Zugänglichkeit und Handhabung. Mitunter sind es nur Kleinigkeiten, die vom Laien leider meist gar nicht beachtet werden, die aber deshalb nicht weniger wichtig sind. Schräg nach oben gerichtete Lenkergriffe z. B. mögen für manchen den Inbegriff des „Sportlichen" darstellen, wofür man eine frühe Ermüdung der Handgelenke in Kauf nimmt. Beim Tremonia-Moped liegen die Griffe so, daß sie eine vollkommen natürliche Handhabung und damit auch Langstreckenfahrten ohne Schmerzen in den Hand- und Ellenbogengelenken ermöglichen. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

 

Für Langstreckenfahrten ist auch der große Brennstoffbehälter geeignet, der volle fünf Liter aufnimmt, ohne daß dabei der Brennstoff aus dem Luftloch der Tankverschraubung heraussabbelt. Daß dieser Tankverschluß 60 mm Durchmesser hat und dadurch das Brennstoffeinfüllen sehr erleichtert wird, ist auch wieder eine der vielen Kleinigkeiten, die -6 durchaus nicht unwesentlich sind. Denken wir weiter etwa an den Gepäckträger, ohne den ein Mopedfahrer nicht auskommen kann und mit dessen üblicher Ausführung ich auch schon meinen Kummer gehabt habe. Meist ist die Feder der Klappe zu schwach, so daß die s untergeklemmten Gepäckstücke keinen sicheren s Halt haben und, wenn sie nicht überhaupt verloren gehen, auf dem Gepäckträger durch die Stöße hin- und herrutschen. Oft ist dadurch auch die Lackierung an den Auflagestellen sehr schnell abgeschliffen. Der Gepäck- g träger des TremoniaMopeds hat nicht nur eine verstärkte Klappenfeder, sondern auch Gummileisten an den Auflagestellen am Träger selbst, wodurch einmal die Lackierung geschützt wird, weiterhin aber auch den Gepäckstücken durch die Riffelung der Gummileisten ein sicherer Halt gegeben wird. So könnte man noch mehr anführen, was für den hohen Gebrauchswert des Tremonia-Mopeds spricht, von dem guten Schmutzschutz durch. die breiten, kastenförmigen Schutzbleche an-gefangen über das Speichenschloß und die stabile, angeschweißte Abstellstütze bis zur geräumigen, wassergeschützten Werkzeugtasche.

 

Was mir bei der ersten Fahrt mit der Testmaschine mit dem Ilo-Zweigang-Motor sofort auffiel, war die ganz außerordentliche Lenkungsstabilität. Diese war so auffällig, daß es mich reizte, sofort freihändig mit der Maschine zu fahren. Spätere Vergleichsversuche ergaben dann auch, daß sich dieses Moped noch dann freihändig fahren ließ, wenn bei anderen schon das einhändige Fahren ein gewisses Risiko bedeutete. Damit soll dem normalen Mopedfahrer natürlich kein Anreiz zu Verstößen gegen die Verkehrsverordnungen gegeben werden, denn derartige Versuche haben nur für den Tester Zweck, dem sie wichtige Erkenntnisse bringen können.

 

Die Lenkungsstabilität, die für die Verkehrssicherheit eines Mopeds in den Händen des Durchschnittsfahrers von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist, bedeutet aber beim Tremonia-Moped keinesfalls eine verringerte Kurvengängigkeit oder Lenkungsschwerfälligkeit, man kann im Gegenteil das Maschinchen genau so handhaben wie jedes andere gute Moped und es von einer Schräglage blitzschnell in die andere werfen. Diese ausgezeichneten Fahreigenschaften machen sich besonders im Großstadtverkehr sehr angenehm bemerkbar. Sehr aufschlußreich waren für mich auch die Bremsversuche, besonders mit der Vorderradbremse. Daß die Leistungen unserer modernen MopedBremsnaben, also auch der im Tremonia-Moped eingebauten SachsVollnabenbremsen, schon weit über die Bedürfnisse im Mopedbetrieb hinausgehen, wissen nur die nicht, die es aus bestimmten

Gründen nicht wissen wollen. In dieser Hinsicht wären Bremsversuche also eigentlich überflüssig.

 

Gewaltbremsungen mit der Vorderradbremse geben aber gute Aufschlüsse über die Längssteifigkeit des Mittelrahmens; ein elastischer Mittelrahmen läßt dabei das Hinterrad viel schneller von der Fahrbahn abheben und das ganze Fahrzeug herumschwenken als ein ausreichend steifer. Das Tremonia-Moped ließ selbst eine mittlere Verzögerung von fast 4,3 m/sec2 nur mit der Vorderradbremse allein aus 40 km/h auf trockener Betonstraße nur geradeausrutschen, aber nicht im geringsten aus der Fahrtrichtung kommen. Soweit aus diesen Bremsversuchen Rückschlüsse auf das Fahrgestell gezogen werden können, sind die Ergebnisse beim TremoniaMoped also als sehr zufriedenstellend zu betrachten.

 

Auch Federung und Fahreigenschaften stehen beim Fahrzeug in gewissen Beziehungen zueinander. Für die Federung des Tremonia-Mopeds sorgen neben den 2"-Reifen und dem bekannten, in der Federungshärte verstellbaren Wittkop-Schwingsattel eine TigerSchwinghebelgabel, die ja auch schon bekannt sein dürfte. Ihre verhältnismäßig kurzen Schwinghebel ergeben eine gute Verwindungssteifheit des ganzen Schwingensystems und doch einen ausreichenden Federweg von maximal rund 40 mm. Die Federn, die paarweise in bestimmter Stellung zueinander an den hinteren Armen der Schwinghebel angreifen und damit eine bestimmte Gesamt-Federungscharakteristik ergeben, sind gegenüber der älteren Ausführung etwas länger geworden, also bei gleichen Dehnungswegen spezifisch nicht mehr so hoch beansprucht wie früher und damit bruchsicher geworden. Die erste Ausführung der Gabel mit eingenieteten Bolzen im Schwinghebelgehäuse ist ja auch schon lange verlassen und die nur eingesteckten Bolzen werden auf der Innenseite durch Federscheiben gehalten. Ein Ausbau der Hebel und Federn und ein eventueller Ersatz machen dadurch keine Schwierigkeiten mehr. Eine Neuerung an dieser Gabel ist auch, daß das Bremswiderlager jetzt an einem Hilfsschwinghebel angelenkt ist und das Bremsreaktionsmoment über diesen jetzt unmittelbar auf die Gabelscheide übertragen wird. Die Aufnahme des Bremsdeckels auf der Nabenachse ist natürlich den besonderen Verhältnissen bei dieser Anordnung entsprechend drehbar ausgebildet.

 

Zusammenfassend kann man sagen: das Tremonia-Moped ist weder ein Luxus-Fahrzeug noch zeigt es besondere technische Neuerungen, es besteht aus bewährten Bauteilen und erprobten Konstruktionselementen. Seine Ausstattung ist in jeder Beziehung durchdacht und läßt keinen Wunsch offen, es besitzt ausgezeichnete Fahreigenschaften und durch diese Merkmale zusammen einen selten hohen Ge brauchswert. 

 

 

M3c    
 1955   Tremonia Moped mit JLO motor.  
 
 
     
 
 Tremonia moped.