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BETRIEBSANLEITUNG FÜR HMW-MOPEDMODELLE im HMW-Baukasten-System 1. AUSGABE AUGUST 1958 HALLEINER MOTORENWERKE HINTERBERGER, SCHREITL & CO. VORMALS HALLEINER MOTORENWERK AG
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Radfahren ein Vergnügen - hieß es noch vor gar nicht langer Zeit. Aber, daß in einem Gebirgsland wie Österreich auf den vielen Straßensteigungen häufig und fest angeschoben werden mußte, davon wurde nicht gesprochen. Und die längste Zeit auch nichts getan, um für die in die Millionen zählenden Radler eine Erleichterung zu schaffen. Bis ein kleiner Motor - bekannt als Fuchs-Anbaumotor - entwickelt wurde, welchem die mit dem Radfahren nun einmal verbundenen Anstrengungen aufgebürdet werden konnten. Jetzt erst wurde das Radfahren wirkliches Vergnügen. Der kleine HMW-Motor konnte sehr rasch und einfach an jedes handelsübliche Fahrrad angebaut werden. Alsbald erwiesen sich aber die Rahmen der herkömmlichen Fahrräder als zu schwach für die Geschwindigkeiten, die der kleine leistungsstarke Motor dem Fahrrad verlieh. Es mußte also zum Motor ein entsprechend widerstandsfähiger Rahmen geschaffen werden. Mit dem ersten HMW-Preßstahlrahmen wurde die selbst gestellte Aufgabe gelöst, und es entstand eine neue Fahrzeugtype: ..das Moped". Von Hallein aus begann das moderne Moped seinen Siegeszug durch Osterreich und weit über dessen Grenzen in alle Welt. Es folgte sodann die stürmische, wechselseitige Entwicklung des Moped-Einbaumotors und der den hohen und höchsten Leistungen angepaßten Fahrgestelle zu einem Kleinst-Motor-Fahrzeug, wie wir es heute kennen. Daß die HMW von allem Anfang an diese Entwicklung maßgeblich und richtungweisend steuerten, ist unbestritten. Unter den Moped-Erzeugerfirmen entwickelte sich aber auch ein sehr fruchtbringender Wettbewerb, und es entstanden zahllose Mopedtypen von hoher Leistungsfähigkeit und mehr oder minder ansprechendem Äußeren. Ende 1957 erreichte die Mopedfabrikation den Höhepunkt ihrer Entwicklung, so daß eine weitere Verbesserung dieser an und für sich schon hochgezüchteten Fahrzeuge nicht möglich schien. Als Folge dieser Erkenntnis gingen die HMW daran, ihre verschiedenen Mopedtypen zu vereinheitlichen, indem sie die Idee des Baukasten-Systems auch Im Mopedbau durchgreifend verwirklichten. Nebst wirtschaftlicher Fertigung ermöglichte die Einführung des HMW-Baukasten-Systems die Schöpfung technisch absolut hochwertiger, ästhetisch vollendeter Fahrzeuge, mit einem Fahrkomfort und mit einer Ausstattung - bei angemessenem Preis -, die kaum noch überboten werden können. Auch die einzelnen Modelle der Baukastenreihe erzeugen wir in Großserie. Es ist aber jedem Käufer unserer einfacheren Mopedtypen die Möglichkeit geboten, durch Zukauf des einen oder anderen Teiles sein Moped nach eigenem Wunsch und Geschmack weiter auszubauen. Damit haben wir sicherlich den sehnlichsten Wunsch zahlreicher Mopedfreunde erfüllt. Für die nachfolgend angeführten Mopedtypen des HMW-Baukasten-Systems haben wir die unserer Erfahrung nach geeignetsten Antriebsmotoren vorgesehen. Auf Wunsch unserer Kunden kann aber jeder unserer hunderttausendfach bewährten Einbaumotoren der Baureihe 50 N in diese Mopedtypen eingebaut werden. Folgende Mopedmodelle werden hergestellt: 1. Standard-Type HMW 50/2 - SA mit Zweigang-Motor. 2. Luxus-Type HMW 50/2 - L mit Zweigang-Motor. 3. Superluxus-Type HMW 50/3 G - SL mit gebläsegekühltem Dreigang-Motor. 4. Superluxus-Roller HMW 50/3 G - SLR mit gebläsegekühltem Dreigang-Motor. 5. Superluxus-Tandem HMW 50/3 G - SLT mit gebläsegekühltem Dreigang-Motor. 6. Sport-Type HMW 50/2 - S mit Zweigang-Motor. 7. Supersport-Type HMW 50/3 - SS mit Dreigang-Motor. B. Supersport-Roller HMW 50/3 G - SSR mit gebläsegekühltem Dreigang-Motor. 9. Supersport-Tandem HMW 50/3 G - SST mit gebläsegekühltem Dreigang-Motor. Und außerdem für Führerscheinbesitzer: 10. Superluxus-Roller HMW 50/3 GK - SLRK und 11. Supersport-Roller HMW 50/3 GK - SSRK beide mit gebläsegekühltem Dreigang-Kickstarter-Motor. Die angeführten Fahrzeuge werden bereits in unserem neuen Werk in Kottingbrunn (Niederösterreich) gebaut, welches in Europa wohl als die modernste Erzeugungsstätte dieser Art gelten darf.
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Umschlag Das neue Werk mit Wohnsiedlung der HALLEINER MOTORENWERKE in KOTTINGBRUNN, NÖ.
Weitgehend mechanisierte, moderne Rahmenfertigung, vollautomatische elektrostatische Lacklererei, vollautomatische Gaivanik, Fließbandmontage nach den modernsten Grundsätzen, Elektroprüfstände und sonstige, dem letzten Stand der Technik entsprechende Einrichtungen bieten Gewähr für beste Werkmannsarbeit, welche in aller Weit den hervorragenden Ruf der österreichischen Industrie begründet hat. Um für Sie einen störungsfreien Betrieb und ungestörte Freude an Ihrem Fahrzeug auch auf lange Sicht zu sichern, haben wir mit viel Sorgfalt und nicht geringem Aufwand einen Kundendienst aufgezogen, der praktisch in jedem größeren Ort Österreichs zur Verfügung steht und Ihnen sicher über etwa auftretende Anfangsschwierigkeiten, die im Gebrauch eines Motorfahrzeuges ja immer vorkommen können, hinweghelfen wird. Kottingbrunn, NÖ., im April 1958.
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TECHNISCHE DATEN Alle Modelle sind annähernd in serienmäßiger Ausstattung dargestellt. Die Bauteile des HMW-Baukasten-Systems sind durch Zahlen (1-13) gekennzeichnet. Durch Zukauf und Anbau des einen oder anderen dieser Bauteile können Sie nach dem HMW-BaukastenSystem alle Modelle 1958 entwickeln. (Se -Bauteile in HMW-Baukasten-System-- ) FAHRGESTELL Rahmen: Verwindungssteifer, selbsttragender Preßstahlrahmen mit formschöner Scheinwerfer- und Lenkerverkleidung, zweifärbig lackiert oder 1 zweifärbig lackiert mit verchromten Zierleisten. Kraftstoffbehälter: Bei den Modellen SA, L und S zweifärbig lackiert, bei den übrigen Modellen verchromt, Fassungsvermögen 6,2 l, oder 2 Büffeltank für Knieschluß, Fassungsvermögen etwa 10 l, Kraftstoff-Dreiwegehahn. Federung: 3 Vorderrad: Langarmschwinge, System Earles, und Federbeine. Hinterrad: Schwinge mit Federbeinen. Eine Ausnahme bildet das Moped-Modell "STANDARD" Type 50/2-SA, welches mit einer Teleskopgabel ausgestattet ist. Räder: Durch tiefgezogenes Vorderrad-Kotschutzblech und tiefgezogene Rahmen-Seitenflächen geschützte 23"Speichenräder, lackierte Tiefbettfelgen, oder 4 mit verchromten Felgen und Weißwandreifen. Bereifung: 23"x2,25", Speichen 0 2,5 mm. Bei TANDEM: 23" x vorne 2,25", hinten 2,50", Speichen Ø 3 mm. Reifendruck: vorne 1,75, hinten 2,25 atü. Kettenschutz: Kettenschutzblech oder 5 Kettenkasten für die Antriebskette. Bremsen: Kräftige, abgedichtete HMW-Vollnabenbremsen mit Steckachsen und Kugellagern, mit 6 eingebautem Tachometerantrieb in der Vorderradnabe; Bremstrommel 105 mm Ø, Bremsbeläge 20 mm breit, geklebt. Sitz: Schwingsattel mit elastischer Gummidecke oder 7 elastische Sitzbank, Doppelsitzbank mit Haltegriff bei Modellen SLT und SST. Lenker: Verstellbarer, verchromter Klemmlenker bzw. SportKlemmlenker bei Sport-Modellen. Beleuchtung: Scheinwerfer mit 15/15-Watt-Biluxlampe, 95 mm Lichtaustritt, Schlußleuchte mit 3-Watt-Birne. Werkzeugbehälter: Unter dem Sitz in den Rahmen eingebaut. Abmessungen: Länge 1870 mm, Breite max. 590 mm, Lenkerhöhe 980 mm, Sitzhöhe 800 mm, Durchstieghöhe (bei LuxusModellen) 550 mm, Radstand 1170 mm, Bodenfreiheit 170 mm. Lackierung: beige-braun, lichtblau-dunkelblau, hellgrün-beige, rot-beige, schwarz. ANTRIEB Motor: Für alle HMW-Moped-Typen kann jeder HMWMoped-Einbaumotor der Baureihe 50 N verwendet werden. Leistung: 2,2 PS (max.) bei 5500-6000 U/min. Kraftstoff-Verbrauch: Etwa 1,1-1,4-1,7 1/100 km, je nach Type. KONSTRUKTIONS- UND AUSFUHRUNGSÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
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HMW-MOPED-EINBAUMOTOR TYPE 50 N 3 G Abb. 5. BEDIENUNGSORGANE AM LENKER | |||||
1 Lenkersperrschloß (Sonderausstattung), 2 Stellschraube des Gasseilzuges 3 Dekompressor-Druckhebel 4 Gasdrehgriff, 5 Handbremshebel, 6 Tachometer, 7 Scheinwerfer, 8 Lichtschalter, 9 Kupplungshandhebel, 10 Schaltdrehgriff, 11 Gangmarkierungen, 12 Druckhebel für Glocken-seilzug 13 Stellschrauben der Schaltseilzüge, 14 Starthilfe-Zugknopf (nur bei Typen mit Motorabdeckblechen), 15 Verchromter Tankverschluß Abb. 5. BEDIENUNGSORGANE AM LENKER
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Gasdrehgriff am Lenker rechts, betätigt durch Seilzug den Gasschieber des Vergasers. Der Seilzug ist durch eine eingebaute Stellschraube nachstellbar. Handbremshebel ist am Gasdrehgriff angebracht und wirkt durch Seilzug auf die Vorderradbremse. Der Seilzug kann durch eine Stellschraube am Nabendeckel nachgestellt werden. Dekompressorhebel wirkt durch Seilzug auf das Dekompressorventil im Zylinderkopf und dient zum Starten und Abstellen des Motors. Kupplungs-Handhebel wirkt über einen Seilzug auf den Kupplungshebel am Motorblock. Auch dieses Seil ist durch eine Stellschraube nachstellbar. Schaltdrehgriff ist durch Seilzug mit dem Schalthebel am Motorblock verbunden. Der Seilzug kann durch eine Stellschraube verkürzt oder verlängert werden. Das 3-Gang-Getriebe wird durch Doppel-Seilzug geschaltet.
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1 Stellschraube des Kupplungsseilzuges, 2 Verankerung des Kupplungs-seilzuges, 3 Haupldüsenverschluß, 4 Leerlaufstellschraube, 5 Ansaug gerduschddmpfer, 6 Handschalthebel zum Tretwerk, 7 Öleinfüllschraube, 8 Schiebergehduse, 9 Tupfer, 10 Stellschraube des Dekompressor seilzuges Abb. 7. HMW-ZWEIGANGMOTOR TYPE 50 N
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1 Auspuffrohr-Verschraubung, 2 Schwung-Lichtmagnetzünder, 3 Ölablaßschraube, 4 Getriebekettenrad, 5 Schaltstück und Ziehkeil, 6 Tretwelle, 7 Schalthebel, 8 Handschalthebel zum Tretwerk, 9 Öleinfüllschraube, 10 Ansauggeräuschdämpfer, 11 Leerlaufstellschraube, 12 Schiebergehäuse, 13 Tupfer, 14 Hauptdüsenverschluß Abb. 9. HMW-DREIGANGMOTOR TYPE 50 N 3
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Kraftstoffhahn Dieser hat drei Stellungen. Er ist offen, wenn der Buchstabe "A" von oben sichtbar ist. Ist der Buchstabe "R" sichtbar, steht er in Reservestellung. Wenn sein Flügel senkrecht steht, ist er geschlossen! Starthilfe Als Starthilfe dient die an das Schwimmergehäuse des Vergasers angebaute Kraftstoffpumpe. Sie wird mit dem Tupfer betätigt. Das Tretwerk ist mit einem Rücktrittmechanismus ausgestattet, der über ein Bremsgestänge bzw. bei einigen Modellen über einen Seilzug die Hinterradbremse betätigt. Das Tretwerk ist umschaltbar. (Siehe MotorBetriebsanleitung.) Fahrzeuge mit Kickstartermotoren haben kein Tretwerk. Lichtschalter dient zum Einschalten, Abblenden und Ausschalten des Scheinwerfers und der Schlußleuchte.
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VOR INBETRIEBNAHME BEACHTEN! Durch die Öleinfüllöffnung (Schraubenkopf rot gekennzeichnet) muß 0,4 Liter M o t o r öl SAE 20 in das Getriebegehäuse eingefüllt werden. Diese Menge reicht bis zum Rand der Ölkontrollöffnung (Schraube am rechten Gehäusedeckel ebenfalls rot gekennzeichnet).
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Abb. 11. HMW GEBLÄSEGEKUHLTER DREIGANGMOTOR TYPE 50 N 3 G |
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Beim Tanken ein G e m i s c h von Benzin und Motoröl SAE 50 (Mischverhältnis 25:1 = 4%) sowohl für den Sommer- als auch für den Winterbetrieb verwenden. Nicht im Tank selbst mischen, sondern ein sauberes Gefäß (Mischkanne) hierzu verwenden. Es darf weder Benzin ohne Ölzusatz noch Superkraftstoff getankt werden, da der Motor mit Gemischschmierung arbeitet. Reifendruck prüfen! Auf vorgeschriebenen Druck (siehe Seite 9) aufpumpen.
INBETRIEBNAHME Starten Kraftstoffhahn öffnen. überprüfen, ob der Schaltdrehgriff auf "0" (Leergang) steht. Einspritzpumpe (Tupfer oder Starthilfeknopf) einige Male betätigen. Den Gasdrehgriff bis auf ein Drittel aufdrehen. Startmöglichkeiten 1. Fahrzeug mit beiden Rädern auf den Boden stellen (Schaltdrehgriff auf "0", Tretschalthebel auf "M"), Tretkurbel kräftig abwärtstreten, zugleich Dekompressorhebel kurz betätigen. 2. Fahrzeug auf Ständer stellen und Motor wie unter 1. antreten. 3. Fahrzeug durch Treten wie ein normales Fahrrad in Bewegung setzen (Tretschalthebel von Stellung "M" nach hinten drücken), Kupplungshandhebel ziehen, 2. Gang einschalten, Dekompressorhebel drücken, Kupplungshandhebel gleichzeitig freigeben, dabei weitertreten. Dekompressorhebel Ioslassen, etwas Gas geben. 4. Bei Fahrzeugen mit Kickstartermotoren Schaltdrehgriff auf "0", Kickstarter kräftig durchtreten, zugleich Dekompressorhebel kurz betätigen. Anfahren vom Stand Kupplungshandhebel ziehen und 1. Gang schalten. Kupplungshandhebel langsam Ioslassen und zugleich Gas geben. Das Fahrzeug setzt sich in Bewegung. Ruckartig anfahren ist falsch! Sowie eine Geschwindigkeit von etwa 20 km/h erreicht ist, muß auf den nächsten Gang umgeschaltet werden. Schalten auf den 2. (3.) Gang Gas wegnehmen. Kupplungshandhebel ziehen und den Schaltdrehgriff auf den 2. Gang schalten. Kupplungshandhebel z ü g i g loslassen, Gas geben. Schalten auf den 3. Gang erfolgt sinngemäß wie das Schalten auf den 2. Gang. Zurückschalten Sobald die Geschwindigkeit des Fahrzeuges merklich nachläßt und der Motor nicht mehr richtig zieht, muß zurückgeschaltet werden. Nicht rechtzeitiges Zurückschalten schadet dem Motor! Schaltvorgang: Gas nicht ganz wegnehmen, Kupplungs-Handhebel ziehen und in den nächsten Gang zurückschalten, Kupplungs-Handhebel zügig loslassen und zugleich Gas geben. Gas geben Wenn die Zugleistung des Motors nachläßt oder wenn dieser in den 4Takt fällt, w e n i g e r Gas geben. Dem Motor stets nur soviel Gas geben, daß seine Zugleistung erhalten bleibt. Lange Strecken nicht mit wechselnder Geschwindigkeit fahren!
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beiden Bremsen abwechselnd, damit diese nicht überhitzt werden und an Wirkung verlieren. Ab und zu gibt man bei gezogener Kupplung ein wenig Gas, damit der Motor Schmierung erhält und keinen Schaden erleidet. Anhalten Gas wegnehmen, Kupplungs-Handhebel ziehen, Schaltdrehgriff auf Leergang (0) stellen. Das Fahrzeug bis vor das Halteziel ausrollen lassen und durch weiches Bremsen die Fahrt beenden. Womöglich nicht mit eingeschaltetem Gang anhalten. Abstellen des Motors Nach einem kurzen Druck auf den Dekompressorhebel bleibt der Motor stehen. Wird längere Zeit gehalten, Kraftstoffhahn schließenl EINFAHREN EINES FABRIKSNEUEN FAHRZEUGES Die Laufflächen des Zylinders, des Kolbens und der Kolbenringe müssen durch richtiges Einfahren die nötige Oberflächenglätte erst erhalten, bevor dem Motor die größte Leistung abgefordert werden kann. Während des Einfahrens darf also der Motor nicht voll belastet werden, d. h. der Gasdrehgriff soll anfangs nur 1/2, nach etwa 500 km 2/3 und erst nach 800 km bis 1000 km voll aufgedreht werden. Andererseits ist darauf zu achten, daß der Motor ohne zu stottern rund läuft. Auch nach dem Einfahren fährt man nur dann Vollgas, wenn es unbedingt sein muß, z. B. beim Uberholen.
PFLEGE UND WARTUNG Die Fahrtüchtigkeit und der störungsfreie Betrieb eines Mopeds hängen weitestgehend von ordentlicher Pflege, Wartung und Schmierung ab. Die wenigen Schmierstellen sind leicht zugänglich, daher verursachen diese Arbeiten keine Mühe. Es empfiehlt sich, den nebenstehenden Wartungsplan genau zu befolgen. SCHMIERUNG Räder Lagerung wartungsfrei. Tachoantrieb lt. Wartungsplan schmieren. Seillüge (5) funktionieren nur dann leicht und verläßlich, wenn sie keine Innenreibung aufweisen. Deshalb soll von Zeit zu Zeit zwischen Hülle und Seil eine Benzin-Öl-Mischung 1 : 1 eingetropft werden. Federung Die Vorderradgabel und die Hinterradschwinge sind wartungsfrei. Die Earles-Schwinge (6) muß geschmiert werden. Die Federbeine in der Earles-Schwinge und an den Hinterrädern (7) sind entsprechend dem Schmierplan zu warten. Hiezu ist ein Schmiernippel im unteren Drittel des Federbeines vorgesehen (s. Abb. 16/7 und Abb. 19/6). Lagerung der Vordergabel (Lenkung) (8) nach Wartungsplan mit Stauffer-Fett schmieren lassen. |
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Der Brems-Seilzug ist dann richtig nachgestellt, wenn Handbremshebel nicht bis zum Gasdrehgriff durchgezogen werden kann. Hinterrad-Bremse Die Fahrzeuge sind entweder mit Gestänge-Bremse oder mit SeilzugBremse ausgestattet. Der Seilzug ist mit der Stellschraube an der Schwinge verankert. Nachstellmöglichkeit wie bei der Vorderrad-Bremse. Die Gestänge-Bremse wird mit der Mutter am Ende der Bremsstange nachgestellt. Dekompressor-Seilzug wird mit der eingebauten Stellschraube nachgestellt. Damit das Dekompressor-Ventil gut schließt, muß ein wenig "toter Gang" am Seilzug belassen werden. Schaltdrehgriff Lassen sich die Gänge nicht mehr einwandfrei schalten, dann wende man sich sofort an eine HMW-Service(Kundendienst-)Werkstätte, da sonst ernsthafte Schäden im Getriebe entstehen können. Kupplung und Kupplungs-Seilzug Infolge der natürlichen Abnützung der Beläge muß die Kupplung von Zeit zu Zeit nachgestellt werden. Der Kupplungs-Handhebel muß stets etwa 3 mm Spiel bis zu seinem Anschlag haben. Ist dieses größer, dann muß das Seil mit seiner Stellschraube entsprechend gekürzt werden. Ist das nicht mehr möglich, dann ist eine HMW-Service-(Kundendienst)Werkstätte aufzusuchen. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, das Seil so stark zu kürzen, daß der Handhebel am Anschlag ansteht, da sonst die Kupplung rutschen und Schaden nehmen würde.
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MONTAGEARBEITEN Vorderrad- und Hinterrad-Aus- und -Einbau, Reifenmontage usw. sind allen, die je ein Fahrrad besessen haben, wohl vertraut. Bei größeren Montagearbeiten ist die Inanspruchnahme einer HMWService-(Kundendienst-)Werkstätte zu empfehlen. Auf nachfolgende Montagearbeiten sei wie folgt hingewiesen: Aus- und Einbau des Vorderrades Rad vom Boden abheben, Achsmutter abschrauben. Nippel des Seilzuges aus der Nippelaufnahme aushängen. Uberwurfmutter des Tachoanschlusses lösen, Welle und Steckachse herausziehen. Einbau in umgekehrter Reihenfolge. Dabei ist darauf zu achten, daß der Zapfen am rechten Schwingenorm verläßlich in den Schlitz des Bremsträgers eingreife. Abnahme der Kette Hinteren Teil des Kettenkastens abnehmen, Achsmutter der Hinterradachse abschrauben, Exzenter nachlassen. Kettenschloßsicherung abziehen, Kettenschloß entfernen und Kette ablaufen, jedoch nicht auf den Boden fallen lassen. Auflegen der Kette Linken Motorgehäusedeckel abnehmen. Die Kette wird in umgekehrter Reihenfolge, wie vorangehend beschrieben, aufgelegt. Der runde Teil der Kettenschloßsicherung muß in die Zugrichtung fallen.
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EINWINTERUNG Vor allem wird das Fahrzeug gründlich gereinigt, angerostete Teile werden blankgeputzt. Motor Warmlaufen lassen, dann das Öl vollständig ablassen. Getriebegehäuse wieder mit 0,4 Liter Motoröl, SAE 20, auffüllen. Kraftstoffbehälter und Vergaser entleeren, Kraftstoffhahn schließen. Kerzenstecker abziehen, Zündkerze herausschrauben. Nachdem der Kolben in die untere Totpunktlage gebracht wurde, einen Eßlöffel voll Motorenöl in den Zylinder gießen, die Kerze einschrauben und den Motor einige Male durchdrehen. Alle Schmierstellen durchfetten, so daß das alte Fett entfernt werde. Die tadellos gereinigte Kette prüfen und einfetten. Blankteile mit Vaseline dünn bestreichen und diese verwischen. Mit nur wenig aufgepumpten Reifen das Fahrzeug aufbocken und abgedeckt in einem ungeheizten, trockenen Raum verwahren. Die Wiederinbetriebnahme des Mopeds erfolgt dann, wie dies unter dem Kapitel "INBETRIEBNAHME" bereits beschrieben wurde. Schraubenverbindungen, die wieder Rostansätze aufweisen, sind am besten auszutauschen. Wechsel des Getriebeöles ist dabei nicht erforderlich. GARANTIEBESTIMMUNGEN (s. beigelegte Motor-Betriebsanleitung). Sie haben etwas sehr Gutes gekauft . . . . . . vielleicht sogar das Beste, das die Mopedindustrie zur Zeit herstellt. Bitte behandeln Sie das Fahrzeug mit Liebe und Sorgfalt, und beachten Sie die Betriebsanleitung. Dann bleiben auch nach langem Betrieb die Leistungsfähigkeit, das gute Aussehen erhalten.
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lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll WIR BAUEN FÜR SIE DAS MODERNSTE MOPEDWERK DES KONTINENTS IN KOTTINGBRUNN, NÖ. BEACHTEN SIE BITTE NACHFOLGENDE BILDER VON EINIGEN UNSERER FERTIGUNGSSTÄTTEN
AUTOMATENSTRASSE AUS DER WERKSHALLE DER MECHANISCHEN FERTIGUNG ZAHNRADSTRASSE EINES UNSERER MOTORMONTAGE-FLIESSBÄNDER GEKACHELTE WASCHRÄUME, BRAUSE- UND WANNEN BÄDER STEHEN DEN ARBEITENDEN STÄNDIG ZUR VERFÜGUNG lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll |
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